10. Juli 2009
Highlight 2009
auf dem Stephanshügel
Eintracht Frankfurt - FK Teplice 2:0
 

 

Eintracht Frankfurt wieder zu Gast

 

Nachdem bereits im vergangenen Jahr der Bundesligist zu einem sehr kurzfristig vereinbarten Testspiel gegen die Erste Mannschaft des VfR 07 Limburg auf dem Stephanshügel angetreten war, war das Sportgelände an der Jahnstraße auch vor dem Beginn der aktuellen Bundesligasaison Schauplatz eines Vorbereitungsspiels der Eintracht.

Ganz offensichtlich waren die Verantwortlichen der Frankfurter von der Fähigkeit des Vereins beeindruckt gewesen, innerhalb kürzester Zeit ein solches Ereignis auf die Beine zu stellen, so dass ihnen spontan der VfR 07 Limburg einfiel, als sie ein Stadion für ein weiteres Testspiel suchten, bei dem der Gegner diesmal aber die Mannschaft des tschechischen Pokalsiegers Teplice sein sollte.

Der Vorstand des VfR 07 musste nicht lange überlegen und sagte zu, obwohl auch dieses Mal bis zum gewünschten Termin keine zwei Wochen Zeit waren.

Durch die Erfahrungen aus der Organisation der 100-Jahrfeier und des Testspiels der Vorsaison wussten jedoch alle beim VfR 07, wie man die Sache anzupacken hatte.

Innerhalb kürzester Zeit waren die Presse informiert, Karten gedruckt und im Vorverkauf und die Versorgung mit Getränken und Essen war sichergestellt.

Dadurch, dass die Aktiven des VfR 07 dieses Mal nicht auf dem Platz im Einsatz waren, standen sehr viel mehr Helfer zur Verfügung und es war problemlos möglich, alle Posten an den Grills, Getränkegondeln, Kassen und Eingängen gleich mehrfach zu besetzen.

Auch für dieses Spiel präsentierte der Verein im großen Saal einen VIP-Bereich mit Catering, der sehr gut angenommen wurde. Innerhalb kürzester Zeit waren alle Karten für diesen Sonderbereich ausverkauft und es fanden sich bereits früh vor dem Spiel ganze Familien von Freunden und Sponsoren des VfR 07 Limburg ein und belebten den geschmackvoll ausgestatteten Raum und den Balkon.
Bereits im Vorverkauf war das große Interesse der Fans festzustellen. Die Eintracht hat traditionell eine nicht unerhebliche Zahl von Unterstützern im Limburger Raum und ein Großteil dieser Anhänger machte sich am Spieltag auf den Weg zum Stephanshügel. Unter ihnen waren zahlreiche Fanclubs.
 


Leider meinten es die Wettergötter in diesem Jahr mit dem VfR 07 nicht so gut wie im vergangenen, als strahlender Sonnenschein auch kurz vor dem Anpfiff noch viele Spontanbesucher angelockt hatte. Trotzdem konnten die Verantwortlichen am Ende fast 2000 Besucher zählen, die dem Spiel eine würdige Kulisse verliehen.

Nachdem die Eintracht in den Begegnungen zuvor nicht gerade überzeugt und sogar gegen eine unterklassige Mannschaft verloren hatte, waren die Fans gespannt, wie sich ihr Team bei diesem ersten, echten Härtetest bewähren würde.

Da die Plätze in der Startaufstellung durch Trainer Skibbe noch lange nicht alle vergeben waren, war jeder Akteur mit vollem Einsatz dabei und es entwickelte sich ein technisch und taktisch hochklassiges Spiel, wie es die wenigstens aus dieser unmittelbaren Nähe wohl je gesehen hatten.
 


Die Eintracht zeigte sich gegenüber den müden Kicks der ersten Spiele wie verwandelt und setzte den tschechischen Gast konsequent unter Druck, ohne die Abwehr zu vernachlässigen. Die Spieler vom Riederwald bestimmten das Geschehen, doch es dauerte eine gute halbe Stunde, bis sie die erste echte Torchance herausspielten, die jedoch knapp vergeben wurde. Fünf Minuten vor der Pause durfte dann die Anhängerschaft der Eintracht, die natürlich bei weitem in der Überzahl war, erstmals jubeln. Dankbar nahmen die Fans das 1:0 an, auch wenn es ein Spieler von Teplice war, der eine scharfe Hereingabe im eigenen Tor versenkte.

Nach der Pause verstärkte Teplice die eigenen Angriffsbemühungen und kam nun öfter vor das Eintracht-Tor.
 


Doch die Abwehr der Frankfurter hatte die Sache jederzeit im Griff. Beide Trainer wechselten nun durch, weshalb das Kombinationsspiel erst einmal ins Stocken geriet. Bei der Eintracht fanden sich die Spieler dann schneller in die neue Formation ein und folgerichtig fiel das 2:0. Nachdem der Ball schnell über mehrere Stationen durch die Reihen der Eintracht gelaufen war, war es am Ende dann erneut ein Kicker der Tschechen, der das Spielgerät im eigenen Tor unterbrachte.
 


Anschließend forderten die harten Trainingseinheiten ihren Tribut. Die Eintracht verwaltete das Ergebnis und Teplice fehlte die Kreativität, um noch einmal etwas zu bewegen. So blieb es am Ende beim verdienten 2:0 der Eintracht, das den Fans nach den zuvor gezeigten Leistungen wieder etwas Hoffnung machte und zeigte, dass die Handschrift von Trainer Skibbe langsam sichtbar wurde.

Die ersten Spiele der neuen Saison und die aktuelle Bundesligatabelle sprechen dafür, dass ebendiese Hoffnungen nicht vergebens waren.

Nach dem Spiel flohen viele der Spieler nicht sofort vom Rasen, wie man es leider so oft bei Begegnungen dieser Art sieht, sondern stellten sich den zahlreichen jugendlichen Fans, die sich ihre Autogramme holen wollte.

Auch von den Besuchern des VIP-Bereichs war niemand auf der Flucht. Ganz im Gegenteil. Noch lange nach dem Spiel war der große Saal dicht gefüllt und das sportliche Ereignis mündete in ein gemütliches Beisammensein und Kennenlernen, bei dem Fussball zwar auch immer ein Thema war, aber daneben genau so ganz andere Gespräche geführt und Kontakte geknüpft wurden.
 


Nach dem Abpfiff leerte sich das Stadion rasch und die Stunde der Helfer war gekommen. Nachzügler unter den Fans rieben sich staunend die Augen, als sie beeindruckt beobachten durften, wie rasch, unaufgeregt und bestens organisiert die mehr als 100 Vereinsmitglieder Flaschen und Abfälle einsammelten, Zelte, Grills und Absperrungen abbauten und so innerhalb von weniger als einer Stunde das gesamte Stadion vollständig so wiederherstellten, dass nur noch die Getränkewagen und Dixi-Toiletten von dem Großereignis zeugten, das gerade eben noch hier stattgefunden hatte.

Am Ende zollten die Verantwortlichen der Eintracht dem VfR 07 für die perfekte Organisation bei der Ausrichtung dieses Vorbereitungsspiels größten Respekt.

Der Vereinsvorstand hatte dabei den Eindruck, dass sich hier freundschaftliches Verhältnis entwickelt und es besteht durchaus Hoffnung, dass auch in der Zukunft Vorbereitungsspiele dieser Art in Limburg stattfinden werden.

Der Bedarf an zuverlässigen und engagierten Partnern ist nämlich auch für die Bundesligisten durchaus ein Thema und die Verantwortlichen der Clubs sprechen über ihre Erfahrungen miteinander.

Der VfR 07 Limburg ist jedenfalls mit seinen engagierten Helfern immer bereit, wieder ein Spiel auch kurzfristig auszurichten.

Matthias Herbert, Fotos: © 2009 Thorsten Wagner, Hünfelden

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